50 Absolventinnen und Absolventen der Fachoberschule wurden Mitte Juli nach erfolgreich absolvierten Etappen feierlich verabschiedet
Von Oberstudienrat Richard Guth
Eines Beispiels aus dem Profiradsport bediente sich Studiendirektor Martin Kleinhenz, Abteilungsleiter der Fachoberschule, bei seiner Festansprache anlässlich der Verabschiedung von 50 Absolventinnen und Absolventen seiner Schulform: Er verglich die Tour de France mit dem Weg, den die FOS-Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren zwei abolviert haben. Auch die Absolventinnen und Absolventen der FOS hätten viele Etappen unterschiedlichen Charakters meistern müssen. Dabei habe man unterschiedliche Spezialisten bei ihren Bemühungen um den schulischen Erfolg beobachten können: so die Sprinter, die Bergspezialisten oder die Teamplayer. Die Tourteilnehmer hätten sich auf die Unterstützung eines Teams aus Eltern, Bekannten sowie Lehrerinnen und Lehrern stützen können, die sie „nie allein gelassen haben”. Auch wenn nicht alle das Ziel erreicht hätten, hätten der Prüfungsjahrgang „Ergebnisse erzielt, die sich sehen lassen”, so der Abteilungsleiter. Er wünschte den Absolventinnen und Absolventen, dass sie ihren Ehrgeiz und Mut nicht velieren und sportlich bleiben.
Zu dem Erfolg sei es notwendig gewesen, den inneren Schweinehund zu überwinden und den Erwartungen des gesellschaftlichen Umfeldes zu entsprechen. Das sagte bereits Oberstudiendirektor Karsten Günder, Schulleiter der Kinzig-Schule, während seiner Ansprache. „Wer ist erfolgreich?”, stellte er die Frage, und lieferte prompt die Antwort: Derjenige, der gut vorbereitet sei. Dabei habe sich „jeder seine eigene Perfomance mitgebracht und so dem Schweinehund ins Gesicht gelacht”. Motivation und Beharrlich seien dabei zwar notwendig für den Erfolg gewesen, dennoch sei es genauso wichtig gewesen, Trainer zu haben, die den Absolventinnen und Absolventen beistanden, um einen Jahrgangsschnitt von 2,5 zu erzielen.
Im Anschluss an die Ansprachen erfolgte die Übergabe der Zeugnisse der Fachhochschulreife. Studienrätin Jasmine Ruppel übergab Mitgliedern ihrer Gesundheitsklasse mit den Worten ihre Reifezeugnisse, dass sie trotz unterschiedlicher Erwartungen eines bewiesen hätten: die Fähigkeit der Empathie, die „genauso viel wert ist als die erzielte Note”. „Schweiß und Tränen” hätten die zwei Jahre begleitet und die Erkenntnis, dass Erfolg nicht automatisch Glück bedeute. Nach der Verabschiedung der Klasse 11FOG trat Studienrat Marian Brys ans Rednerpult, um Abschied von seinen Bautechnik- und Maschinenbau-Fachoberschülerinnen und -schülern (12FOT) zu nehmen. Den ersten Teil seines Redebeitrags verfasste er nach eigenem Bekunden – ganz im gesellschaftskritischen Geiste – mithilfe des Chatbots ChatGPT, um ihm später auch eine eigene Note zu verleihen. Dabei lobte er seine Schülerinnen und Schüler, dass sie „sich den Hürden gestellt haben”, auch wenn sie bei der Vorbereitung gerne versucht hätten, andere Themenbereiche anzusteuern. Oberstudienrat Uwe Busanny bescheinigte seinen Wirtschaftsschülerinnen und -schülern in seiner Abschiedsrede „Marktreife”, was zeige, dass sie als „Stars” und nicht als „Poor Dogs” die Schule verlassen würden. Dank der Unterstützung der Lehrkräfte als Coaches laute nun am Ende die Bilanzanalyse des Klassenlehrers der 12FOW: „Ich sehe bei Euch deutlich mehr stille Reserven als versteckte Risiken.”
Die Feierstunde endete traditionsgemäß mit der Ehrung der Jahrgangsbesten, in der Tour-de-France-Sprache Toursieger genannt. Vier Jahrgangsmitglieder wurden für ihre besonderen Leistungen gelobt: Dorothee Ludwig (12FOW) wurde mit einem Schnitt von 1,4 Jahrgangsbeste und darf so das Gelbe Trikot tragen. Weitere Trikots gingen an Leander Kolb und Lenja Preis (beide 1,5 und Schüler/in der 12FOT) sowie an Lara Vonrhein (FOG) mit einem Schnitt von 1,6.
Auch wenn am Ende der Veranstaltung nur die vier Stärksten geehrt wurden, seien eigentlich alle Toursieger, wie Abteilungsleiter Martin Kleinhenz zum Abschluss der Veranstaltung am 14. Juli betonte.