Europas Rolle stärken im Kinzigtal

Kinzig-Schüler/innen aus drei Schulformen begehen Europatag – Deutsches Filmmuseum und Filminstitut mit im Boot

Von Oberstudienrat Richard Guth

Europas Rolle in der Welt stärken – dieser Schwerpunkt wurde für den diesjährigen Europatag an der Kinzig-Schule gewählt, der – initiiert von Oberstudienrat Thomas Otto Schneider – im Rahmen der Hessischen Europawochen seit über 15 Jahren jedes Jahr an einem Werktag im Mai stattfindet. Herzstück des Tages war der Schülerworkshop, der auch der Stärkung innerschulischer Zusammenarbeit dienen sollte: So nahmen an der Arbeit der schulformgemischten Kleingruppen Schülerinnen und Schüler der Klassen 11BGG2 (Berufliches Gymnasium), 11FOW (Fachoberschule) und 11HBF (Höhere Berufsfachschule für das Fremdsprachensekretariat) teil.

Die Teilnehmer haben sich im Rahmen des Workshops eigene Ideen dazu entwickelt, ob und wenn ja, wie man Europas Rolle in der Welt stärken sollte – einer der Themenschwerpunkte der von der Hessischen Staatskanzlei organisierten diesjährigen Europawochen. Dabei stellte sich vielfach die Frage, ob eine Stärkung überhaupt sinnvoll und gerechtfertigt sei – das Votum fiel aber eindeutig zugunsten einer Stärkung aus, denn nur ein starkes Europa könne partnerschaftliche Beziehungen zu anderen Ländern in der Welt auf Augenhöhe pflegen, sei es auf dem Gebiet der Sicherheit, Friedenssicherung, Klimaschutz oder Wirtschaft. Denn Stärkung bedeute nicht automatisch die Schwächung anderer. Mit Stärkung verbinden die jungen Leute, so die Resultate der Workshoparbeit, auch eine engere Zusammenarbeit in Europa selbst – eine Aufgabe, die nach Ansicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch bei weitem nicht gelöst werden konnte.

Der zweite Teil des Europatages galt der Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut. Manuel Föhl und Florian Höhr präsentierten den Filmklassiker „Angst essen Seele auf” von Rainer Werner Fassbender und führten im Anschluss ein Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern. Auf den ersten Blick gab es wenig Bezugspunkte zwischen Themenschwerpunkt und Spielfilm, aber im Verlauf des Gesprächs wurden immer mehr Bezüge hergestellt, allen voran vor dem Hintergrund der europäischen Grundwerte der Solidarität und Toleranz.

Stärkungsprozesse dauern lange und benötigen einen langen Atem. Die Reaktionen der Teilnehmer zeigten, dass eine Bereitschaft dafür bei jungen Leuten ohne Zweifel vorhanden ist.