Grenzen, die es zu überwinden gilt

Deutsch-polnische Projektwoche an der Kinzig-Schule / bald 20-jähriges Jubiläum der Zusammenarbeit mit der ZSP nr 1 in Schlüchterns Partnerstadt Jarocin

Projektleitungsteam Polen / OStR Richard Guth

(April 2024) Zu einem besonderen Projekt haben sich Mitte April polnische und deutsche Schülerinnen und Schüler von der beruflichen Zespół Szkół Ponadpodstawowych nr 1 (ZSP nr 1) Jarocin und der Kinzig-Schule Schlüchtern versammelt: Ziel war es, über kreative Projektzusammenarbeit Grenzen zu überschreiten und zu überwinden. Der Weg der jungen Leute führte dabei unter anderem auch zur Gedenkstätte Point Alpha, Symbol geschlossener Grenzen, die es vor 35 Jahren auch zu überwinden galt.

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Die Konturen der EU-Mitgliedsstaaten füllen sich langsam mit kreativem Inhalt. Geschäftiges Treiben markiert die Arbeit der binationalen Kleingruppen, dabei sind ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Am Ende stehen wahre Kunstwerke, die eines zeigen: Der gemeinsame Schaffenswille lässt vieles überwinden.

46 deutsche und polnische Jugendliche von der ZSP nr 1 Jarocin/Großpolen und der Kinzig-Schule Schlüchtern haben sich – nach der Projektbegegnung letztes Jahr in Polen – Mitte April in Osthessen versammelt, um gemeinsam „Grenzen zu überschreiten” und diese auch gleich „zu überwinden”: „Dabei standen neben der Vertiefung der Beziehungen zwischen den polnischen und deutschen Projektteilnehmerinnen und             -teilnehmern der Abbau von Vorurteilen und das Erkennen von Gemeinsamkeiten im Mittelpunkt. Auch der Spaßfaktor darf dabei nicht vergessen werden. Somit blicken wir auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück”, freute sich Björn Keilwerth vom deutschen Leitungsteam.

Für Grenzüberschreitungen und -überwindungen bot die Projektwoche allerlei Gelegenheiten: Neben der kreativen Projektarbeit an der Kinzig-Schule und in der Jugendherberge Fulda besuchte die Projektgruppe unter der Leitung von Margarete Kolenda, Ben Elm und Björn Keilwerth deutscherseits sowie Danuta Kożuch und Grzegorz Gorzelańczyk polnischerseits die Gedenkstätte Point Alpha an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, wo sie neben einer thematischen Führung auch Zeitzeugengespräche in deutscher und englischer Sprache führten.

Dass dabei das Vorhaben, Grenzen zu überwinden, umgesetzt wurde, bestätigen die Rückmeldungen der projektbeteiligten Schülerinnen und Schüler: Für den BG-Schüler Leo Mihm stellen die Freundschaften, die letztes Jahr in Polen und dieses Jahr in Deutschland geschlossen wurden, etwas Besonderes dar, was beide Seiten verbinde. Aleksander „Olek” Nabzdyk von der polnischen Partnerschule findet solche Begegnungen für Teenager gut, um Sprachen zu erlernen und über interkulturelles Lernen Ähnlichkeiten zu entdecken. Für die polnischstämmige Kinzig-Schülerin Wiktoria Zboznik bot die Begegnung sogar mehr: Sie lernte durch das Projekt einen Jungen kennen, mit dem sie sich bis heute verbunden fühlt. Sie lobt dabei die Projektarrangements, die „sehr viel Spaß gemacht haben”.

Auch die polnische Projektleitung zeigt sich von dem Erfolg der Zusammenarbeit, die in Kürze 20-jähriges Jubiläum feiert, überzeugt: „Der polnisch-deutsche Jugendaustausch ist eine wunderbare Gelegenheit für junge Menschen aus beiden Ländern, ihre Kulturen, Traditionen und Lebensweisen zu teilen. Es ermöglicht neue Freundschaften zu knüpfen, Sprachkenntnisse zu verbessern und ein tieferes Verständnis für die Geschichte und die Gemeinsamkeiten zwischen Polen und Deutschland zu entwickeln. Solche Austauschprogramme fördern Toleranz, Offenheit und interkulturelle Kompetenz – wichtige Werte für eine friedliche und harmonische Zukunft”, so das Fazit von Danuta Kożuch.